AT 2019 / 11 Minuten
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Drei Juwelendiebe sind aufgrund eines kaputten Fluchtautos gezwungen, in einem Kaffeehaus Unterschlupf zu suchen. Der literaturbegeisterte Kellner wird überwältigt, ein vierter Komplize übers Telefon verständigt: ein neuer Fluchtwagen ist in zehn Minuten da. Doch unglücklicherweise nehmen zwei Polizisten im Kaffeehaus Platz und halten die drei Kriminellen für die Bedienung des Lokals.
Pressestimmen
„Jede Menge Spaß!“
kinokino / BR
„Eine stimmige Gangsterkomödie, die […] mit ihrem treffsicheren Humor die Zuschauer begeistern kann“.
Testkammer
„Der Kurzfilm ‚Karneval der Kellner‘ bringt Kaffeehausatmosphäre nach Hause“.
Wiener Bezirkszeitung
Auszeichnungen
Publikumspreis (Bester Kurzfilm) bei den Independent Days Karlsruhe
Beste Komödie beim Austrian Film Festival
2. Platz (Publikumspreis) bei Blende Eins
Festivalteilnahmen
Landshuter Kurzfilmfestival
Independent Days Karlsruhe
Bolzano Filmfestival Bozen
Fünf Seen Filmfestival
FILMZ – Festival des deutschen Kinos
Filmfestival Radstadt
filmzeitkaufbeuren
Austrian Film Festival
Lund Fantastic Film Festival
Blende Eins Shortfilmfest Wilhelmshaven
Europäisches Filmfest Göttingen
Cast
Angi Dolna, Viktor Krüger, Andreas Radlherr, Wilhelm Pfeiffer, Julian Waldner, Thomas Erlmoser, Ferri π Trümmel
Crew
Regie: Alexander Peskador
Produktion: Klaus Nobis, Mathias Nobis
Buch: Lorenzo Schicho, Alexander Peskador
Bildgestaltung: Ferdinand Koestler
Licht: Lukas Rosatti
Maske: Marlene Lenz, Jenny Foessl
Ausstattung: Ariane Neumann, Vanessa Mazanik
Ton: Julian Kastner, Elias Maximilian
Musik: Kindergarten
Colorist: Bernhard Kiechl
Statement der Regie
Wer versuchen möchte, Wien zu beschreiben, kommt kaum darum herum den Begriff „Kaffeehaus“ in den Mund zu nehmen. Aus der Unmenge der für die österreichische Bundeshauptstadt typischen Eigenheiten ist die langjährige Tradition des Kaffeekonsums kaum wegzudenken. Bei der Ernennung zum Weltkulturerbe im Jahr 2011 bezeichnete die UNESCO-Kommission das Kaffeehaus als einen Ort, „in dem Zeit und Raum konsumiert werden, aber nur der Kaffee auf der Rechnung steht“.
Diesem Phänomen wollten wir mit einem Kurzfilmprojekt Tribut zollen; allerdings nicht in Form eines aufpolierten Werbefilmes, der schwülstige Bilder einer heilen Welt mit Schlagobers und Klaviermusik serviert. Auch wenn Wien völlig berechtigt als lebenswerteste Stadt der Welt gefeiert wird, ist das hiesige Lebensgefühl immer von einem morbiden Beigeschmack geprägt. An allen Dingen kratzt der Zahn der Zeit, und lässt uns spüren, dass auch unsere Zeit hier eine begrenzte ist. Gerade wenn Wien durch ominöse Bauprojekte Gefahr läuft, seinen Status als Weltkulturerbe einzubüßen, und damit weltweit in den Schlagzeilen landet, darf ein „Kaffeehausfilm“ keine zuckersüße Angelegenheit sein.
Es erfüllt mich mit großer Freude, dass wir unseren Film an dem Ort drehen konnten, für den das Drehbuch letztendlich verfasst wurde: das im dritten Wiener Gemeindebezirk gelegene Café am Heumarkt ist eine Inkarnationen sämtlicher Empfindungen, die ich mit einem Kaffeehaus verbinde. Auch Projektbesprechungen, Drehbuchsitzungen und Proben fanden zu einem Großteil hier statt. Mein unermesslicher Dank gilt den Betreibern des Lokals, die dieses Projekt möglich gemacht haben.
Das Ergebnis unseres Unterfangens hört auf den Namen „Karneval der Kellner“ – eine zehnminütige Kriminalkomödie, die das Kaffeehaus als geheimnisvollen Ort feiert, an dem existenzielle auf idealistische Probleme treffen, der freie Wille auf die Wirrungen des Schicksals, Gesetzeshüter auf Gesetzesbrecher, Kulturverdruss auf Koffeingenuss; und alle diese Zusammenkünfte von einer Aura der Vergänglichkeit durchzogen sind.